wir möchten euch hier Fotos von unseren Umzügen,
UNSERE HÄSGRUPPEN
UNSERE CHRONIK
Die Bezeichnung Knautscher hat historischen Ursprung und führt in die Zeit um 1620. Um diese Zeit regierte in Griesheim der Reichsvogt und übte hier die Gerichtsarbeit aus. Damals wurden die Gesetztesbrecher aus Elgersweier, Hofweier, Bohlsbach, Waltersweier, Weier, Bühl und auch zur Hälfte aus Zunsweier in Griesheim vor Gericht gestellt und verurteilt. Dies hatte zur Folge, daß die Griesheimer etwas überheblich wurden und sich somit den Übernamen Knautscher einhandelten.
Die historische Figur Hexe in unserem Dorf geht zurück auf das Jahr 1628, in dem letztmalig eine Hexenverbrennung in Griesheim urkundlich erwähnt wurde.
Nun trugen ungefähr zehn Personen das Hexenkostüm, angeführt von Hexenvater und Hexenmutter. Sie suchten die Gaststätten mit ihren Kappenabenden heim, nahmen am örtlichen Umzug teil und trieben sonst ihr närrisches Unwesen über die Fastnachtstage.
Im Jahr 1968 entschloß sich die Gruppe für die Anschaffung von Holzmasken. Bereits 1972, die Gruppe war inzwischen auf 36 Aktive angewachsen, wurde eine weitere Gruppe ins Leben gerufen, und zwar die Knautscher. Diese traten am Schmutzigen Donnerstag 1972 erstmals offiziell in Erscheinung.
Schon seit dem Jahr 1972 stellen wir das Griesheimer Hexle her, das wir auf allen Umzügen zum Kauf anbieten. Das von der Narrenzunft ausgedachte, entworfene und bis ins kleinste selbst angefertigte Hexle ist ein Symbol der Zunft. Dieses Hexle wird von den aktiven Zunftmitglieder jedes Jahr zuerst in Heimarbeit, später, so ab Ende September, gemeinsam an Bastelabenden gefertigt. Wir können zu recht sagen, daß diese Figur im alemannischen Narrenraum bekannt ist und belebt als Zierde so manchen Autospiegel.
Gründung
Die im Jahre 1973 gegründete Narrenzunft Griesheim setzt sich zusammen aus den beiden Narrentypen: der Griesheimer Hexe und dem Knautscher.
Bereits vor dem zweiten Weltkrieg zog eine Gruppe von närrischen Frauen und Männern über die Fastnachtstage in Hexenkostümen von einem Lokal zum anderen, um zu schnurren und zu schnaigen.
Das Wiederaufleben dieses Brauches nach dem Krieg war der Tatsache zuzuschreiben, daß die Musikkapelle nahezu alle Fastnachtsveranstaltungen in Bühl, Hesselhurst und Griesheim veranstaltete und somit die Musikerfrauen zum zuschauen verurteilte. In Anknüpfung an die Vorkriegszeit entschloßen sich die Frauen 1965, in Hexenkostümen mit der Musikkapelle mitzuziehen und sorgten gleichzeitig für den nötigen Schwung.
Das Kostüm der Knautscher ist heute in den Farben des Dorfwappen gehalten. Der Dreispitz als Kopfbedeckung ist ein Bestandteil der alten Griesheimer Tracht. Der Rüttelstecken, den der Knautscher mit sich führt, wurde dem Gemeindewappen entnommen und ist ein Symbol der Landwirtschaft. Die Zunftgründung war am 25. Mai 1973. Zur gleichen Zeit, als man sich zur Zunftgründungen vorbereitete, bewarb sich die damalige Narrengruppe Griesheim auch als Mitglied in den Verband Oberrheinischer Narrenznfte (VON). Hier wurden wir dann nach der Gründung zur Zunft vom Verband als Gastzunft übernommen (1973). Die Zunft stellt sich zur Aufgabe, die fastnachtlichen Bräuche, wie Schnurren und Schnaigen aufrecht zu erhalten und somit althergebrachtes Brauchtum zu pflegen. Als Zunft suchen wir auch den Kontakt zu anderen Zünften. Dies pflegen wir durch Umzugsbesuche in der fastnachtlichen Zeit. Unser eigentliches Fastnachtstreiben beginnt jedoch mit dem Mittwoch, dem Schmutzigen Donnerstag, Fasnachtssamstag, und dem Rosenmontag bis hin zum Fastnachtsdienstag.
Am Aschermittwoch trifft sich die Zunft zum Hering essen. Hier werden nochmals bei Hering, Rollmops und marinierten Fischen, die vergangenen Tagen kritisch beleuchtet.
Im Jahre 1981, am 22 Mai, wurde die Narrenzunft ins Vereinsregister von Offenburg eingetragen. Dies wurde jedoch zuvor in der Generalversammlung von allen Anwesenden einstimmig beschlossen. Am 2. und 3.10.1982 in Schonach im Schwarzwald sind wir, die Narrenzunft Griesheim, vom Verband VON als vollwertiges Verbandsmitglied aufgenommen worden. Die feierliche Aufnahme in den VON fand am 23.01.1983 beim Narrentag in Freiburg statt. Als unsere beiden Patenzünfte haben sich die Narrenzunft Kleebollen Windschläg und die Narrenzuft Wyler Zipfel zur Verfügung gestellt. Mit diesen beiden Zünften haben wir immer noch sehr engen Kontakt.
1993 begannen Planungen für ein eigenes Vereinshaus. Es wurde geplant, den dorfeigenen „Stierstall“ um- und auszubauen. Mit etwa 130 Helfern, die innerhalb 3 Jahren 13500 Arbeitsstunden leisteten, wurde das Projekt ein voller Erfolg.
Nachdem im Juli 1999 die Einweihung stattfand, ist die Narrenzunft stolzer Besitzer einer eigenen „Narrentenne“.
UNSERE TERMINE
UNSERE FESTE
Am Fasnachtsmittwoch stürmen die Hexen und Knautscher das Griesheimer Rathaus und entheben den Ortsvorsteher Werner Meier eine Woche lang von seinem Amt. Unter Begleitung des Fanfarenzugs stellen wir unseren Narrenbaum und taufen das Narrenkind. Da der Namen des Narrenkindes bis kurz vor Schluss unter strengster Geheimhaltung liegt, kommen auch immer viele Besucher, um dem Zeremonienmeister und dem eigenen Taufpfarrer zu lauschen. Der Name des Narrenkindes bezieht sich auf eine lokale Begebenheit die sich im Vorjahr ergeben hat.
Narrenkind 1998 Örgele
Narrenkind 1999 Gerüchteküchle
Narrenkind 2000 Stierstall
Narrenkind 2001 Miss Griesheim, die Schönheitskönigin
Narrenkind 2002 Diasporale
Direkt nachdem die Narrenzunft die Fasentsaison eingeläutet hat, bieten die „Spritzer“ der Freiwilligen Feuerwehr Getränke und Leckereien vom Grill.
Ein schöner Fasentauftakt, der sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit erfreut, was auch der Verdienst der Freiwilligen Feuerwehr ist.
Am schmutzigen Donnerstag findet seit 2009 unsere „Stallfasent“ in unserer Zunftstube statt. Jedes Jahr präsentieren wir an diesem Abend unter einem neuen Motto Sprechvorträge, Gesang und so mancherlei dörfliche Vorkommnisse. Alle Beiträge werden durch unsere Zunftmitglieder erstellt und vorgetragen. Ein bunter Abend aus Brauchtum, aber auch aktuelle Einflüsse .
Fasnacht mal auf eine ganz andere Art, da Charme und gesellige Gemütlichkeit diese Veranstaltung prägen. Sitzplatzkarten gibt es nur im Vorverkauf, die auch sehr schnell vergriffen sind.
Im Jahr 2009 feierten wir am Fasnachts – Freitag zum ersten Mal unsere „After Work Fasent“ oder auch „Fasent für Anfänger“!!!! Hier setzten wir ein völlig neuartiges Konzept um. Bei dem es nicht um die besten Kostüme geht. Vielmehr soll dieses Event Personen ansprechen die nach der Arbeit mit Ihren Arbeitskollegen, Freunden, Geschäftspartner auf eine Veranstaltung mit Fasnachts Charakter gehen, obwohl Fasnacht für die Personen nicht unbedingt ein muss ist.
Geboten wird ein reichhaltiges Büffet, Kaffe und Kuchen, eine Bar und natürlich auch ganz normale Getränke. Aufgelockert wird das ganze durch verschiedene Animationen, Karaoke und vieles mehr.
Gefeiert wird bei freiem Eintritt auch hier in unserer Zunftstube “Stierstall“ in einem wirklich schönen Ambiente und wir dürfen mit Stolz sagen: wer hat´s erfunden?
Am Fasentsamstag findet das traditionelle Schnurren und Schnaigen in den Griesheimer Gasthäusern statt. Schon bald nach dem Krieg fingen die Griesheimer Bürger an, sich zu maskieren, um in den Lokalen und Straßen unerkannt zu schnurren und zu schnaigen. Um Mitternacht wurde die Maske entfernt und so mancher war geschockt, weil er den ganzen Abend unwissentlich mit seiner eigenen Frau wild geflirtet hat.
Eine schon fast todgesagte Tradition, die jetzt aber wieder mehr und mehr zunimmt. Viele Gruppen ziehen wieder durch das ganze Dorf, um zu tanzen, zu musizieren und zu singen. Auch sie haben Spaß daran, unerkannt ihr Unwesen zu treiben.
Der Kinderball am Rosenmontag ist ein ganz klarer Höhepunkt für alle Kinder. Und dabei ist es egal, ob man in der Narrenzunft ist, aus Griesheim oder sonst woher kommt. Jedes Kind ist willkommen und geht nicht mit leeren Händen nach Hause. Ein buntes Programm ist Garant für einen gelungenen Nachmittag. Kindertänze und eine Kostümprämierung dürfen bei einer solchen Veranstaltung nicht fehlen.
Ein Nachmittag an dem die Eltern in aller Ruhe ihre Kinder in der Halle toben lassen können, um bei einem gemütlichen Kaffee oder Bier über die gelungene Erziehung ihrer Kinder mit anderen Eltern zu fachsimpeln.
Freier Eintritt, Kinderspiele und kiloweise Pommes stehen für die Kinder- und Familienfreundlichkeit des Nachmittags.
Der Fasentdienstag ist unser größter Tag in der ganzen Saison. Schon morgens früh um 10.00 Uhr lädt die Narrenzunft zu Nudelsuppe und Sauwedel in die Halle ein. Wenn dann eine Straußenwirtschaft nach der anderen ihre Zelte öffnet und die Narren die Straßen füllen, dann ist der Tag schon voll im Gange. So mancher kann sich kaum zwischen den vielen Straußen mit ihren verschiedenen Delikatessen entscheiden, bevor er sich an der Hauptstraße für den Umzug postiert. Der Umzug zeichnet sich durch seine vielfältige Mischung an Narrenzünften und den ortsansässigen Vereinen aus. Von Jahr zu Jahr wird der Umzug bunter und größer, was die Zuschauer aus der ganzen Umgebung in unser Dorf zieht.
Das Narrenbaumlegen am Fasentdienstag ist der Abschluss der Griesheimer Fasentwoche. Aber da wir alle wissen, dass wir die Fasent beerdigen müßen, um sie im nächsten Jahr wieder eröffnen zu können, freuen wir uns auch auf dieses Ereignis. Ein pompöses Feuerwerk und das Narrenkind, das dem Feuer geopfert wird, sorgen für ein großes Spektakel, das allen Zuschauern einen großen Spaß bereitet.
Wenn die Musik, die letzten närrischen Lieder spielt und der Pfarrer Don Bernhard die Gemeinde mit seiner Trauerpredigt beglückt, der Zeremonienmeister dem Ortsvorsteher sein Rathausregiment zurück gibt, der Narrenbaum sich zum Boden neigt und das Narrenkind in Rauch aufgeht, wissen alle, die Fasentsaison ist vorbei.
Insider jedoch wissen, dass noch in der ein oder anderen Straußenwirtschaft in den Straßen von Griesheim bis zum Aschermittwoch weiter gefeiert wird.